Anforderungen zur Benotung der Bachelorarbeit
Mit der Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang (Bachelorarbeit) schließt die wissenschaftliche Ausbildung im Bachelor-Studium ab. Mit der Bachelorarbeit sollen die Studenten und Studentinnen den Nachweis leisten, dass sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist ein Problem in Ihrem Themengebiet selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.
Welche Kriterien für die Benotung einer Bachelorarbeit gibt es?
Anhand von zwei Beispiel-Universitäten werden Benotungskriterien von Universitäten erläutert.
Benotungskriterien der Universität Wuppertal:
Die Bewertung wird schriftlich begründet und erfolgt nach folgenden Kriterien.
1.Inhalt
1.1 Strukturierung/ Gewichtung 1.2 Argumentationsaufbau 1.3 Inhaltliche Klarheit 1.4 Literaturverarbeitung 1.5 Ausfüllung des Themas 1.6 Selbständigkeit der Bearbeitung 1.7 Richtigkeit der Ausführungen
2 Formale Bearbeitung
2.1 Gliederung 2.2 Literaturverzeichnis 2.3 Weitere Verzeichnisse 2.4 Zitate
3 Schriftliche Ausführung
3.1 Äußeres/ Seitengestaltung/ Schriftbild 3.2 Rechtschreibung 3.3 Interpunktion 3.4 Stil/sprachlicher Ausdruck
Diese Kriterien begründen die Finale Note der Bachelorarbeit an der Universität Wuppertal.
Benotungskriterien der TU Berlin:
Wissenschaftliche Arbeitsweise
Eine Abschlussarbeit (Diplom-/Bachelor-/Masterarbeit) ist der Nachweis, eine gegebene Aufgabenstellung — theoretisch oder praktisch oder beides — (unter Anleitung) wissenschaftlich bearbeiten zu können, d. h. ausgehend von den Vorgaben des Betreuers weitere Literatur, Konzepte und Methoden zu suchen, auszuwerten und auf den eigenen Kontext anzuwenden.
Eine Diplom- oder Masterarbeit muss keine eigenständige wissenschaftliche Forschungsleistung erbringen (im gegensatz zu Doktorarbeiten), erst recht keine Bachelorarbeit, bei allen diesen Arbeiten muss jedoch die wissenschaftliche Arbeitsweise klar erkennbar sein. Jede Diplomarbeit — auch angewandte Arbeiten mit (hohem) Implementierungsanteil ( die zum Beispiel häufig in Zusammenarbeit mit Unternehmen geschrieben werden) —muss einen konzeptionellen, methodisch ausgearbeiteten und wissenschaftlich eingebetteten Kern ausweisen. Demgegenüber keine eine Bachelorarbeit eher als eine etwas umfangreichere „Hausarbeit“ zu verstanden werden— hier kann durchaus eine Implementierungsarbeit mit entsprechender schriftlicher Darstellung und Dokumentation, z. B. eine experimentelle Studie o.ä., geleistet werden.
Eigenständigkeit der Arbeit beeinflusst bei der Bewertung der Bachelorarbeit
Die Studierenden sollen Selbständigkeit (eine wesentliche Herangehensweise an den Tag legen. Dazu gehören unter anderem auch die aktive Literatursuche, Einbringen von eigenen Ideen in die Diskussion mit dem Betreuer, vielleicht sogar Knüpfen von eigenen Kontakten zu anderen Personen/Institutionen.
Ergebnis der Arbeit trägt wesentlich zur Note bei
Zielsetzung, erreichte Ergebnisse und methodische Bewertung der erreichten Erfolge müssen klar herausgearbeitet werden; die inhaltlichen Ergebnisse müssten in sich stimmig und schlüssig sein und die Aufgabenstellung treffen (sonst „Thema verfehlt“, was bei einer guten Betreuung allerdings nie passieren dürfte).
Später werden die einzelnen Noten für Bachelorarbeiten nochmals detailliert dargelegt.
Darstellung und äußere Form haben einen Einfluss auf die Note der Bachelorarbeit
Auch die Struktur und Gliederung (Kapitelstruktur, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis etc.), eine angemessene Gestaltung der Arbeit (ein klares, ansprechendes und sauberes Design), weitestgehende Freiheit von Flüchtigkeitsfehlern, vollständige Sätze usw. sind Kriterien bei der Beurteilung. (Schließlich wollen wir gute und sehr gute Arbeiten ja auch nach außen geben können)
Themen für Bachelorarbeiten
Schwierigkeit der Aufgabenstellung wird bei der Benotung berücksichtigt
Bei der Anwendung der Notenskala spielt auch der Schwierigkeitsgrad, der gegebene Arbeitskontext und der Umfang der Aufgabenstellung eine nicht zu vernachläsigende Rolle. Natürlich sind nicht alle Themen gleichgewichtig, aber der Aufgabensteller hat meist ein ziemlich gutes Gefühl (häufg durch langjährige Erfahrung) für die Komplexität; z.T. stellen sich auch im Verlauf der Arbeit noch unvorhersehbare/-gesehene Probleme ein o. ä. Manche Arbeiten verlaufen – gerade für Tutoren/Hiwis – bequem eingebettet in eine langwährende Arbeitsgruppe; andere müssen echtes Neuland betreten. Diese Faktoren sind in der Bewertung angemessen zu würdigen.
Notenskala für Bachelorarbeiten
Für Diplomarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten sind sowohl die ganzzahligen Werte 1 (sehr gut), 2 (gut), 3 (befriedigend), 4 (ausreichend) und 5 (nicht bestanden) zugelassen als auch die Zwischenwerte 1.3, 1.7, 2.3, 2.7, 3.3 und 3.7. Diese Noten sollten stets im „Wortsinne“ angewendet werden.
sehr gut – eine wirklich hervorragende Leistung, die (nicht nur) keinen Mangel in den genannten Kriterien aufweist, sondern sowohl dem Betreuer als auch externen Begutachtern einen ausgezeichneten Eindruck vermittelt.
gut – eine erheblich über den durchschnittlichen Anforderungen/Leistungen liegende Arbeit, die in inhaltlicher Qualität, Methodik, Eigenständigkeit sowie auch Darstellung und Form ohne weiteres — auch nach außen — als „gute Leistung“ erkennbar und vorzeigbar ist. (Bemerkung: 2.5 ist der Mittelwert der Bewertungen mit dem Prädikat „bestanden“, d. h. eine den Anforderungen entsprechende „Durchschnitts-Diplomarbeit“ wäre theoretisch hiermit zu bewerten)
befriedigend – eine das gewünschte Ziel „in zufriedenstellendem Maße“ erreichende Leistung; hier und dort sind aber Mängel erkennbar.
ausreichend – eine Arbeit, die die gestellten Anforderungen „noch ausreichend befriedigt“, aber in etlichen Punkten von den in sie gestellten Erwartungen abweicht. Wann eine Arbeit als „nicht ausreichend“ gewertet werden muss, ist sicher eine in jedem Einzelfall schwierig zu treffende Entscheidung.
Die Arbeit wird mehrere der Anforderungen nicht oder nur äußerst mangelhaft erfüllen und in der Gesamteinschätzung des Betreuers nicht die Verleihung des Grades „Diplom-Informatiker/ in“ (bzw. der entsprechenden Bachelor/ Master-Graduierung) gestatten. Bei der Bewertung werden selbstverständlich die zeitlichen Rahmenbedingungen und der gegebene Arbeitskontext in angemessener Weise berücksichtigt. (vgl. Beurteilungskriterien Nr. 5)
Wer bewertet die Bachelorarbeit?
Die Abschlussarbeit wird von zwei Prüferinnen bzw. Prüfern begutachtet und bewertet. Bei einer externen Abschlussarbeit ( also in Verbindung mit einem Unternehmen) kann es auch den Fall geben, in dem Zweitprüfer durch einen Mitarbeiter / Mitarbeiterin vom Unternehmen ersetzt wird. In diesem Fall hat der akademische Prüfer in Regel die alleinige Verantwortung für die Benotung.
Wie lange Dauert die Bewertung einer Bachelorarbeit und wann bekomme ich die Note mitgeteilt?
In der Regel ist der Bewertung-Zeitraum für die akademischen Betreuer relativ eng bemessen. Das heißt, an den meisten Universitäten bz. Hochschulen gibt es eine Frist von 4-8 Wochen nach Abgabe der Bachelorarbeit für die Bewertung / Benotung.
Benotung von Bachelorarbeiten die in einer Gruppe verfasst wurden:
Die Bachelorarbeit kann in begründeten Ausnahmefällen in Form einer Gruppenarbeit erbracht werden, wenn der als Prüfungsleistung zu bewertende Beitrag der einzelnen an der Arbeit beteiligten Personen entsprechend gekennzeichnet und bewertbar ist.