Die Bewertung der Bachelorarbeit – Worauf kommt es an?

Nach dem Ende der Bearbeitungsphase Deiner Bachelorarbeit hat Dein Betreuer meist einige Wochen Zeit, um die Abschlussarbeit zu bewerten. Dabei legt Dein Betreuer natürlich diverse Bewertungskriterien an. Diese Kritierien variieren von Lehrstuhl zu Lehrstuhl und sind abhängig vom Themengebiet Deiner Bachelorarbeit. Nichtsdestotrotz ist es selbstverständlich so, dass einige Bewertungsmaßstäbe in allen Fachgebieten Anwendung finden. Wir haben für Euch die wichtigsten allgemeingültigen Bewertungskriterien zusammengefasst. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall, vorab mit seinem Betreuer schon ein Gespräch über die Bewertungskriterien zu führen, damit man die nötige Transparenz über die Kriterien schon während der Bearbeitungsphase hat. Grundsätzlich lassen sich die Bewertungsmaßstäbe bei einer Bachelorarbeit in zwei Kategorien einteilen: (1) inhaltliche Bewertungskriterien und (2) formale Bewertungskriterien.

Inhaltliche Bewertungskriterien bei einer Bachelorarbeit

Primär geht es bei einer Bachelorarbeit natürlich darum, eine konkrete Themenstellung klar und stringent zu bearbeiten. Insbesondere im ersten Teil der Bachelorarbeit zeigt sich bereits, wie klar die Aufgabenstellung verstanden und ausgelegt wurde. Ist das Thema zu weitgefasst oder sehr konkret dargelegt? Dies wird der Betreuer der Abschlussarbeit bei der Bewertung zuerst unter die Lupe nehmen.

Wurde die Thematik verstanden und wurde der aktuelle Stand der Forschung adäquat dargestellt?

Durch die ganze Bachelorarbeit hinweg ist es natürlich essentiell, dem Betreuer zu vermitteln, dass die Thematik verstanden und durchdrungen wurde. Dies kann man schon in dem ersten Teil der Bachelorarbeit unter Beweis stellen, in dem man den Stand der Forschung adäquat darstellt. Dabei muss ein umfangreiches Studium der Literatur und die anschließende Kontextualisierung ersichtlich sein, das bloße Wiedergeben von Quellen ist nicht ausreichend.

Ist eine Eigenleistung ersichtlich und wird kritisch reflektiert?

Eine akademische Abschlussarbeit stellt stets eine unabhängige Forschungsleistung dar. Die signifikante Eigenleistung muss erkennbar sein: Bei der Beantwortung der Forschungsfrage ist es nicht ausreichend, lediglich die Ansätze anderer Wissenschaftler zu kopieren. Zwar können Methoden und Strategien angewendet werden, aber es gilt stets zu begründen, warum dies der Fall ist und welche neuen Erkenntnisse zu erwarten sind. Die in der akademischen Abschlussarbeit gewonnenen Erkenntnisse sind wertlos, wenn sie nicht in einen Zusammenhang mit dem Stand der Forschung gesetzt werden. Welche neuen Erkenntnisse wurden geliefert und welche neuen Forschungsfragen wurden aufgeworfen?  Die Resultate der Arbeit müssen kritisch bewertet werden – um später in der Bewertung selbst eine gute Note zu bekommen.

Wie verhält sich die Ausführung/Methodologie zum Schwierigkeitsgrad des Themas?

Ein weiterer elementarer Punkt in der Bewertung der akademischen Abschlussarbeit ist das Verhältnis von Ausführung und Schwierigkeitsgrad. Im Vorgespräch mit dem Betreuer wurden im Idealfall schon die Erwartungen fixiert, die später als Grundlage der Bewertung dienen. Grundsätzlich geht es darum: Wurde ein einfaches Thema angemessen bearbeitet, gibt es zumindest keine Punktabzüge. Wenn es kleinere Fehler und Unklarheiten in der Bearbeitung hab, kann sich dies negativ auswirken. Dies ist wiederum nicht negativ, wenn das Thema eine gewisse Schwierigkeit aufweist, die sich über dem Durchschnitt normaler Abschlussarbeiten bewegt. In diesem Szenario können leichte methodologische Schwächen verziehen werden, was bei einem einfachen Thema nicht der Fall gewesen wäre.

Formale Bewertungskriterien bei einer Bachelorarbeit

Neben den inhaltlichen Bewertungskriterien gibt es eine Reihe von formalen Bewertungskriterien, die ebenfalls eine große Rolle spielen. Hier ist es oft sehr einfach möglich, viele Punkte zu sammeln, wenn man sich im Vorfeld sämtliche verfügbare und relevante Dokumente am Lehrstuhl zu diesem Thema durchliest. Meist sind dort die formalen Richtlinien sehr klar dargestellt, sodass keine Unklarheiten aufkommen können.

Wichtig ist, dass die erlaubte maximale Seitenanazahl bei der Bachelorarbeit nicht überschritten wurde. Manchmal ist es noch erlaubt, einige Seiten extra zu schreiben, wenn es einen validen Grund gibt. Aber hier sollte man Vorsichrt walten lassen. Vielmehr kann man immer noch versuchen, einige Abschnitte in den Anhang zu setzen, um bei der Seitenanzahl zu sparen. Ebenso wichtig: Wurde die Bachelorarbeit pünktlich eingereicht? Das klingt meist trivial, aber die Deadline wird nicht immer von allen Studierenden eingehalten. Wenn sich abzeichnet, dass Du im Prozess der Bearbeitung (durch Krankheit oder sonstiges) die Deadline zur Abgabe der Bachelorarbeit nicht einhalten kannst, dann wende Dich sofort an das zuständige Prüfungsamt. Meistens kannst Du noch einige Wochen zusätzlicher Bearbeitungszeit bekommen. Einfach so zu spät abgeben? Das könnte Deiner Abschlussarbeit eine sehr schlechte Note verleihen, bzw. führt oft auch zum Nicht-Bestehen der Prüfungsleistung.
Weitere formale Bewertungskriterien betreffen beispielsweise die Gliederung: Hier zeigt sich, ob Du die Materie so tief durchdrungen hast, dass Du sie sinnvoll strukturieren kannst. Gleichzeitig solltest Du natürlich – bevor der Fließtext beginnt – alle Begriffe definiert haben (also ein Abkürzungsverzeichnis voranstellen). Im Text an sich geht es zum Teil auch um das Layout: Sind ausreichend Absätze eingefügt? Wie steht es um die Lesbarkeit des Textes? Wird ein verständlicher, grammatikalisch korrekter Satzbau verwendet? Gibt es Rechtschreibfehler? Viele dieser Punkte sind mit ausreichender Sorgsamkeit zu erfüllen und können für ein gutes Gesamtbild der Abschlussarbeit sorgen.

 

 

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