Inhaltsverzeichnis
Einleitung – das Exposé der Bachelorarbeit schreiben
Eine wissenschaftliche Arbeit entsteht nicht spontan, sondern verlangt nach einem guten und systematischen Plan. Dieser wissenschaftlicher Projektplan für die Bachelorarbeit ist das Exposé. Auf 3-5 Seiten wird ein struktueireter Überblick über Inhalt, Zeitplanung und Motiv der Bachelorarbeit gegeben.
Das Exposé ist dabei keineswegs Wegs als eine zusätzliche Arbeit an; im Gegenteil als eine knappe, aber durchaus informative Beschreibung deines Vorhabens, ermöglicht das Exposé dir die Ordnung deiner eigenen Gedanken, sodass Sie sich bereits vor endgültiger Anmeldung einen Überblick über die Forschungslage verschaffen und selbst überprüfen kannst, ob deine angedachte Fragestellung anhand der vorhandenen Quellen überhaupt umsetzbar ist. Daneben wird auch dem/r Betreuer/in ein Überblick zu deiner Forschungsdesign gegeben, damit er/sie abschätzen kann, ob Sie auf dem richtigen Weg sind und/ oder evtl. Hilfestellung benötigen.
Zeitplan für das Exposé der Bachelorarbeit
Viele Universitäten und Hochschulen verlangen bereits vor der Anmeldung der Bachelorarbeit ein Exposé, welches dem/r Betreuer/in rechtzeitig einzureichen ist. In der Regel erhaltet Ihr die Unterschrift zur Anmeldung erst, wenn erstens das Exposé eingereicht wurde und zweitens keine besonderen Bedenken seitens der Betreuung bezüglich der in Ihrem Exposé beschriebenen Inhalte und Arbeitsschritte bestehen. Offensichtlich ist hier etwas extra Zeit sehr hilfreich, um mögliche Probleme gemeinsam mit dem Betreuer in Ruhe zu lösen.
Allgemeine Formalien für das Exposé
Wissenschaftliche Arbeiten müssen immer einem gewissen wissenschaftlichen Standrad erfüllen, so auch das Exposé der Bachelorarbeit. Wichtig ist eine sachliche und präzise Formulierung des Dokuments, dabei sollten umgangssprachliche Formulierungen gemieden werden. Auch sollten Zitierrichtlienen eingehalten werden, sowie die weitestgehend Vermeidung von direkten Zitaten.
Folgende Kriterien gilt es bei der Formatierung einzuhalten:
a) Schriftart:
b) Zeilenabstand: 1,5; Fußnoten einfach
c) Seitenränder: oben, unten, links 3 cm, rechts 4 cm (d.h.: genügend Platz für Notizen Ihres/r Betreuers/in) Der Umfang eines Exposés beträgt max. 4-5 Seiten für den reinen Text plus Deckblatt sowie Inhalts und Literaturverzeichnis.
Gliederung & Inhalt des Exposés
4.1 Das Deckblatt
Das Deckblatt sollte folgende Angaben aufführen: Universität, Fachbereich, Studiengang, Titel der Masterarbeit, Name der Betreuer/innen, Vorname, Name und Kontaktinformation, Adresse, e-Mail-Adresse, Fächerkombination und Fachsemester, Matrikelnummer, Version des Exposés, Datum der Abgabe.
4.2. Thematische Einführung und Problemdarstellung
Die thematische Einführung ist ein prägnanter Einstieg in das Exposé, der beim Leser das Interesse für das Thema sowie die Bereitschaft, die Arbeit zu fördern, weckt. In diesem Abschnitt geben Sie zunächst einen Überblick über das zu bearbeitende Thema (was ist das Thema?) und verorten dieses in die jeweilige Fachdisziplin (in welchem Kontext des Faches wird das Thema diskutiert?). In diesem Zusammenhang haben Sie die Möglichkeit, erste Definitionen, Kernaussagen aus der Literatur usw. aufzuführen. Dabei sollten Sie dem Leser die Relevanz des Themas verdeutlichen. Beschreiben und präzisieren Sie Ihr persönliches Erkenntnisinteresse, das aus dem Problemaufriss erwächst (was will ich genau wissen?). Achten Sie dabei, die für ein Gesamtverständnis notwendigen Zusammenhänge darzulegen, sodass auch ein Nicht-Experte diese problemlos nachvollziehen kann.
4.3 Forschungsstand
Die Recherche und die schriftliche Darlegung Ihrer Auseinandersetzung mit der Lektüre nennt sich Forschungsstand. Hier geben Sie, wie der Name bereits ausdrückt, einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung zu Ihrem Themengebiet. Wichtig sind hierbei eine systematische Literaturrecherche und eine gut strukturierte Wiedergabe der Ergebnisse. Es geht nämlich nicht darum, die existierenden Beiträge aneinander zu reihen, sondern deren Inhalt zu erörtern. Die Erarbeitung des Forschungsstands hilft Ihnen, einen Überblick über Ihr Themenfeld zu gewinnen und macht daneben auch bestehende Forschungslücken ausfindig, von denen eine Sie beabsichtigen zu schließen. Fragen wie „Welche Erkenntnisse liegen momentan vor?“, „Was ist bislang noch unzureichend untersucht und geklärt?“, „Liegen Widersprüche innerhalb bestimmten Aussagen oder Forschungen vor?“ und dergleichen sind ganz zentral. Keiner erwartet von Ihnen, dass Sie bei der Abgabe des Exposés alle Literatur zu Ihrem Forschungsgebiert durchforstet haben; dennoch sollten Sie Kenntnis über die wichtigsten Studien, Autoren und Theorien haben und ebenso Verbindungen zu anderen Fachgebieten aufstellen können.
4.4 Forschungsfrage
Die Forschungsfrage wird in Auseinandersetzung mit dem Problem und der bestehenden Forschungslücke entwickelt. Für eine gelingende Masterarbeit ist die Erarbeitung einer möglichst präzisen und innovativen Fragestellung unabdingbar. Sie ist das Herzstück des Exposés und der späteren Masterarbeit. Denken Sie, dass das Thema noch nicht die Fragestellung darstellt, sondern erst generiert werden muss. Sie sollte so formuliert sein, dass sie im Rahmen einer Abschlussarbeit zu bewältigen und nicht zu umfangreich formuliert ist. Achten Sie daher darauf, dass ihre Frage die Aspekte der (wissenschaftlichen oder gesellschaftspolitischen) Relevanz, Erforschbarkeit und Präzision aufweist. An die zentrale Fragestellung der Arbeit können Sie durchaus weitere Unterfragestellungen anschließen.
4.5 Materialzugang und Methode
Auf Basis der erarbeiteten Fragestellung erläutern Sie nun im folgenden Schritt, welchen theoretischen Ansatz Sie Ihrer Argumentation zugrunde legen möchten und begründen, warum die von Ihnen gewählten Methoden für die Fragestellung angemessen sind. Sie nehmen Bezug auf bestehende Theorien, Autoren/innen und Forschungen, ggf. können Sie in diesem Zusammenhang Hypothesen aufstellen. Wichtig ist in diesem Abschnitt, dass Sie dem Leser verdeutlichen, dass ihre Forschungsarbeit, eine Bereicherung für den Wissenschaftsbetrieb darstellt und dessen Durchführung nötig ist. Grundsätzlich ist zwischen theoretischer Analyse und empirischem Verfahren zu unterscheiden. Bei theoretisch angelegten Arbeiten zeigen Sie, wie sie die theoretischen Ansätze und Befunde aus den Primär- und Sekundärquellen auswerten und systematisieren wollen. Bei empirischen Verfahren beschreiben Sie Ihr empirisches Datenmaterial, wie Sie es auswählen bzw. erheben und abschließend auswerten werden (Fallauswahl und Materialzugang). Primäre Datenquellen können bspw. sein diverse Zeitungsartikel, das Fernsehen oder das Internet und als Auswertungsmethode können Befragungen, Beobachtungen, Experimente usw. genutzt werden.
4.6 Ergebnisannahmen
Abschließend stellen Sie unter Beweis, dass Sie neben der Literaturbearbeitung durchaus in der Lage sind, Transferleistung und fundierte Reflexion zu erbringen. Sie sollten im Stande sein – auch wenn zum derzeitigen Stadium nur begrenzt und hypothetisch möglich – Thesen, Ideen, Annahmen aufzustellen. Keiner verlangt von Ihnen, endgültige Ergebnisse zu liefern und somit das Fazit der Masterarbeit vorwegzunehmen.
4.7 Inhaltsverzeichnis
Hier geben Sie eine vorläufige Gliederung Ihrer Arbeit. Achten Sie bei der numerischen Ordnung stets die Übersichtlichkeit zu wahren.
4.8 Zeitplan
Hier erfolgt ein kurzer Überblick zu Ihrer Arbeitsplanung, damit ersichtlich wird, dass Ihre Vorgehensweisen unter Beachtung gegebener Zeitbegrenzungen geplant wurde. Besonders bei empirischen Arbeiten – aber auch bei theoretischen Arbeiten durchaus möglich – ist solch ein Zeitplan wichtig, da immer unerwartete Störfaktoren eintreten können. In Wochenschritten verdeutlichen Sie, ihre Arbeitsschritte vor Beginn und innerhalb der vier-monatigen Bearbeitungsdauer. Nennen Sie auch hier Ihren angestrebten Zeitpunkt für den Anmeldetermin.
4.9 Literaturverzeichnis
An den Schluss eines Exposés gehört die Aufführung der von Ihnen herangezogenen Literatur; dies in alphabetischer Anordnung!
Checkliste für das Exposé der Bachelorarbeit
Anhand folgender Kriterien können Sie überprüfen, ob Ihr Exposé vollständig ist:
– Sind die Angaben auf dem Deckblatt vollständig?
– Ist ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis mit einer sinnvollen Gliederung gegeben?
– Wurde in der vorläufigen Einleitung die Problemstellung kurz skizziert?
– Ist eine Fragestellung vorhanden (ggf. Hypothesen)?
– Wurde dargelegt, auf welche Theorien, Diskussionen und /oder Autoren die Arbeit Bezug nimmt?
– Wird dem Leser klar, welches Ziel die Arbeit verfolgt? (Erkenntnisinteresse)
– Ist die Vorgehensweise zur Beantwortung der Frage klar erkennbar (Methode)?
– Ist ein sinnvoller Zeitplan erstellt?
– Sind alle Aussagen belegt? Sind alle Zitatnachweise vollständig und entsprechen den Zitierrichtlinien?
– Wurde in den Fußnoten auf die Referenzen aller Aussagen vollständig verwiesen?
– Ist das Literaturverzeichnis einheitlich, fehlen keine Interpunktionszeichen?
– Sind alle Seiten nummeriert?
Beispiele für Exposé einer Bachelorarbeit
Exposé Bachelorarbeit Beispiel 1 Exposé Bachelorarbeit Beispiel 2
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